Der Umwurf des Kindes ist ein Wickeltuch mit beschriebenen Bändern

 

Im vorigen Thema PASSAHMAHL habe ich schon auf den „Umwurf des Kindes“ hingewiesen. Es war ein beschriftetes Wickeltuch mit Bändern für Säuglinge. Dieses bewahrte der gläubige Israelit sein Leben lang auf und damit wurde er auch bestattet. Es diente der Identifikation des Toten. Der Brauch, dass dieses Tuch vier beschriftete Bänder aufweist, hat seinen Ursprung wohl vom Gewand mit den „Zizit“. Das ist ein großer, breiter Gebetsschal mit blauen Quasten an den vier Ecken. Diese sollen seinen Träger immer an die Gebote des Ewigen erinnern. siehe 4.Mos 15, 37- 41

Heute verwenden gläubige Juden einen Gebetsschal mit den Schaufäden, den Tallit und lassen sich am Ende ihres Lebens darin begraben.

 

Im Buch „Der Leiner“ von Arieh Bauer hab ich dazu eine nette Begebenheit gefunden – „Gut gewickelt, leicht geschnürt“: Trotz bester Versorgung lässt sich der kleine David nicht beruhigen und brüllt, gleich einem Löwenjungen, aus Leibeskräften. Da ruft sein Vater „Wo sind seine Zizit?“. Schnell werden Quasten an die Ecken eines kleinen Tuches genäht, damit das Baby umhüllt und schon kehrt Friede ein! So ein Tuch kann durchaus als Indiz dafür gelten, welche Qualitäten sogar schon in einem Säugling stecken.

 

Was kann Vater Josef auf die Bänder des Wickeltuches seines Sohnes geschrieben haben?

Folgende Schriftstellen aus der Bibel halte ich für sehr passend:

 

                1.BAND – Dan 9,24

              2.BAND – Sach 4,6

              3.BAND – Sach 6,12.13

              4.BAND – Jes 53,9

 

 

Mirjam wurde die Mutter des verheißenen Erlösers

 

Mutter des Erlösers zu sein – das war das höchste Ziel, das Frauen damals hatten. Auch Mirjam war beseelt von diesem Wunsch. (Ich spreche nicht von Maria. Das ist die latinisierte Form vom hebräischen Namen Mirjam). Sie bringt auch gute Voraussetzungen mit:

 

 

1.BAND: Dan 9,24  die Zeitspanne von 70 Jahrwochen ist nun vollendet.

 

Mirjam weiß aus den Schriften, dass der Zeitpunkt für die Geburt des Erlösers nun gekommen ist und dass seine Eltern dem Königshaus David angehören müssen,

 

2.Sam 7, 16: sondern dein Haus und dein Königreich sollen ewig

vor mir beständig sein; dein Thron soll auf ewig bestehen.

                               7, 19 ….. das ist des Menschen höchstes Ziel.

                              

Sicher hat sie auch viel darum gebetet und erhielt Botschaften in Nachtgesichten. Schließlich steht in einer eindrücklichen Vision der Engel Gabriel vor der jungen Frau und bestätigt ihr, dass nun die Zeit erfüllt ist und sie die Auserwählte sein darf. Voll Freude eilt sie zu ihrer Base Elisabeth – sie ist mit ihrem Mann Zacharias (hebr.: Sacharja) eine Angehörige der levitischen Priesterfamilie – und jubelt:

 

2.Mos 15,21: Lasst uns dem HERRN singen, denn Er hat sich

herrlich erwiesen: Ross und Reiter hat Er ins Meer gestürzt!

 

Es ist ein kämpferisches Lied, das an die Flucht aus dem „eisernen Ofen“ Mizraim erinnert. Sie identifiziert sich also mit Mirjam, der Schwester von Aaron und Moses. Diese führten den Zug voran und Mirjam folgte mit den Frauen, Pauken und Zimbeln schlagend.

Mirjam hatte große Pläne. Sie war aus königlichem Blut und verwandt mit der levitischen Priesterfamilie. Keineswegs ist sie die die gehorsame, stille, sanftmütige Magd des HERRN. Mit dieser Darstellung wollte man ein Idealbild für christliche Frauen schaffen. Es entspricht auch der christlichen Auslegung, dass der Erlöser ein Sohn Gottes ist, auf übernatürliche Weise gezeugt. Dies passt aber nicht zu den Aussagen des Tenachs, der hebräischen Bibel. Propheten und Erlöser erweckt der Gott Israels immer aus seinem Volk – aus Mutter und Vater.

Damit wird der Vater des Messias umso interessanter. Es ist an der Zeit, dass er aus dem Schattendasein eines Pflegevaters hervortritt. Endlich bekommt er die Aufmerksamkeit, die ihm zusteht! 

 

Mirjam und Josef waren die leiblichen Eltern des Erlösers

 

                        Wer war Josef?

 

Da hilft uns zuerst einmal das Geschlechtsregister von  Jaschua , denn da sind Namen vermerkt, die aufhorchen lassen. Viele dieser Namen finden sich im Stammbaum der Makkabäerfamilie wieder. Sie sind Angehörige des aaronitischen Priestergeschlechts Jojarib, aus dem Haus des Hasmonäus.

 

Jaschua, der Messias, war der Sohn Josefs aus seiner 2. Ehe mit Mirjam

 

Auch Josef dürfte also wie Mirjam (war er ihr Großonkel?) in seinem königlich davidischen Stammbaum levitische Vorfahren haben. Das ist nicht unerheblich, deswegen möchte ich näher darauf eingehen:

 

Die enge Verbindung des jüdischen Königshauses mit der levitischen Priesterfamilie hat durchaus Sinn. Viele Prophezeiungen weisen darauf hin, dass der verheißene Messias ein königlicher Priester sein wird – also ein Gesalbter und ein Geweihter      der in Gerechtigkeit regiert!

 

Es ist ein langer Weg, bis diese Idealform erreicht ist. Bis heute ist das nicht gelungen. Levi war der 3. von 12 Söhnen Jakobs. Er und seine Nachkommen fielen oft durch ihre Glaubensstärke auf, setzten aber ihren Eifer mit brutaler Gewalt durch.

 

                                 

  1.Mos 49,5: Jakobs prophetischer Segen über seine Söhne:

  Die Brüder Simeon und Levi Mordwerkzeuge sind ihre Messer!

                                 Meine Seele komme nicht in ihren Kreis und meine Ehre vereine

 sich nicht mit ihrer Versammlung! Denn in ihrem Zorn haben sie

 Männer gemordet und in ihrer Willkür Ochsen verstümmelt.

 

 

Dabei bezieht sich Jakob auf die zügellose Rachsucht der beiden, als ihre Schwester Dina von Sichem entehrt worden ist – 1.Mos 34

Im 4.Mos 25 setzt Pinehas, ein Enkel Aarons, dem Götzendienst in Moab ein Ende – mit der Waffe in der Hand. Dieser wird nun zum Vorbild für seine Nachkommen – den Makkabäern:

 

Die 2 Makkabäerbücher ganz kurz umrissen:

 

Mit Alexander dem Gr. kommen neue Herren ins Land (um 320 v.Chr.). Auch Israel soll hellenisiert werden. Die griechischen Machthaber mit ihrer Selbstverherrlichung werden damit zu einem harten Prüfstein für das Volk. Viele knicken um und übernehmen den schicken, modernen Lebensstil. Opportunisten und Mitläufer werden mehr und mehr. Nur noch ein kleiner Rest hält umso zäher an den Überlieferungen ihrer Väter fest. Im Jahr 175 v.Chr. erreichen unter dem Seleukiden König Antiochus Epiphanes die Anfechtungen einen Höhepunkt. Ein Regent, der sich selbst zum Gott erhebt, duldet nun mal keine Konkurrenz neben sich. Sein perfider Plan war es, das Volk mitsamt seinem Gott auszurotten. Indem er mit der Opferung eines Schweines den hochheiligen Tempel in Jerusalem entweiht, provoziert er sogar die liberalsten Juden. Damit nicht genug: Er verlangt auch noch, dass in allen Städten Priester ein Schweineopfer darbringen und dem Bild des Zeus huldigen müssen. Dieses war öffentlich vor den Augen des verunsicherten Volkes zu vollziehen.

Damit war die Schmerzgrenze für Mattatias, einen Priester aus Modein, endgültig überschritten. In heiligem Zorn richtet er einen Abtrünnigen hin, seine 5 Söhne einen königlichen Beamten. Nun müssen sie und viele Anhänger in die Berge fliehen. Unter ihnen, vor allem unter der Führung Judas, des Makkabäers = der Hammer beginnt nun ein erbitterter Widerstand. Mit wechselndem Kriegsglück und gestärkt mit viel Gottvertrauen, schaffen die Zeloten (= griech.: Eiferer) einen großen Sieg. Die fremden Herren müssen etwas zurückstecken. Das Land kann aufatmen, der Tempel wird gereinigt. Zur ewigen Erinnerung feiert das jüdische Volk seither im Dezember das Chanukkafest.

Nachfolgende Könige wurden dann etwas vorsichtiger. Sie verlegen sich mehr auf Diplomatie und meiden blutige Schlachten. Sie konnten die Makkabäer mit Verträgen gewinnen, hielten sich aber selten daran, und versorgten sie mit politischen Ämtern. Sogar das Amt des Hohepriesters teilten sie zu – völlig illegal nach göttlichem Gesetz. Nachdem das jüdische Volk seit dem Exil aus Babel keinen eigenen König mehr hatte, wurde das Amt des Hohepriesters umso begehrter, denn nun übernahm es auch politische Funktionen.

Bald darauf ergriffen die Römer die Herrschaft und es wurde noch schlimmer. Waren die Makkabäer brüder noch von Idealen geleitet, trieben es ihre Nachkommen, die sich Hasmonäer nennen, fast noch ärger als die neuen Unterdrücker. Eine korrupte, verdorbene Priesterschaft ist keine Stütze mehr für das Volk. Dass König Herodes, Sohn eines Idumäers und einer arabischen Prinzessin, eine Hasmonäer Tochter (Mariamne) heiratet, zeigt, wie schlecht es um die Führerschaft bestellt war.

 

Zurück zu Josef: Ich kann mir gut vorstellen, dass er den Makkabäern nacheiferte. Hatte auch er einen Aufstand geplant, mit seinen Söhnen? Die Namen, die zwischen den beiden Josefs im Stammbaum vermerkt sind, könnten ein versteckter Hinweis auf seine 5 Söhne sein. Es gab ja auch gegen die römischen Unterdrücker erbitterte Kämpfe. Haben sie dabei den Tod gefunden?

Ein zweitesmal half der Ewige eben nicht mehr.

Wer mit dem Schwert kämpft, soll mit dem Schwert umkommen – der Listenreiche wird überlistet, etc.

Stolz, Ruhm und Ansehen in der Welt wollten die Makkabäer erringen, ihrem Land Glanz wie zu Salomos Zeiten verschaffen. Der Erfolg war nur allzu kurz. Nun aber war die Zeit reif für einen Neubeginn: die 70 Jahrwochen sind um und die jüdische Welt, eigentlich nur noch ein kleiner Überrest unter ihnen, ist voll Erwartung auf den angekündigten Erlöser = erlösen aus der Unterjochung fremder Herren, also militärisch gedacht! - ähnlich wie damals zur Zeit der Richter.

 

Der Name Sacharja bedeutet „JAHWEH erinnert sich“ – d.h.: Wenn das Leid seines Volkes wieder einmal besonders groß ist, steht ER auf und übernimmt den Kampf mit seinen Engelscharen. Gott allein ist der Kriegsherr – Herr der Heerscharen ist sein Name. So vor allem bezeichnet von den letzten Propheten Haggai, Sacharja und Maleachi.

 

2.BAND: Sach 4,6: Darin findet Josef die Erklärung seines Scheiterns:

 

           „Da antwortete er und sprach zu mir: Das ist das Wort des Herrn an Serubbabel; es lautet also:

     Nicht durch Heer und nicht durch Kraft, sondern durch meinen Geist! Spricht der Herr der Heerscharen.“

 

d.h.: Sein Volk darf sich nicht auf militärische Stärke und fremde Bündnisse verlassen, wenn es seine göttliche Berufung erfüllen soll. Zurück aus dem babylonischen Exil meidet Serubbabel kriegerische Auseinandersetzungen. Die Heimkehrer lassen sich nicht provozieren und verunsichern, Gottesvertrauen ist sehr groß – gestützt durch den Statthalter Nehemia, Esra, einen levitischen Schriftgelehrten und durch die Propheten.

Es liegt in der Verantwortung der levitischen Priester, das Volk vom Griff nach dem Schwert abzuhalten und auf Gottes Hilfe zu vertrauen. In Frieden konnten sie aus dem babylonischen Exil zurückkehren.

Ebenso hatten die Ägypter Moses mit seinem ganzen Volk kampflos ziehen lassen. Auch die Patriarchen Abraham, Isaak und Jakob waren immer um ein friedliches Nebeneinander mit ihren kanaanäischen Nachbarn bemüht.

 

Der Prophet Sacharja war Sohn einer Priesterfamilie und damit ein Nachkomme Levis. Josef nimmt sich seine Warnungen sehr zu Herzen und kommt zur Einsicht. Das gefällt Gott und ER gibt ihm nochmals eine Chance.

 

 

 JAHWEH sendet einen Engel zu Josef, der ihm die Botschaft überbringt, dass er der Vater des verheißenen Messias sein darf. Ihm soll er den Namen Jaschua geben, das heißt: JAHWEH rettet! Josef ist nun ein alter, schwer geprüfter Mann, der seine Söhne verloren hat und heiratet noch einmal      Mirjam!

 

als Mirjam und Josef Eltern des Erlösers werden, verlassen sie Bethlehem

die Nähe zu Jerusalem ist für den königlichen Spross zu gefährlich.

 

Josef und Mirjam werden Eltern des Messias. Sie verlassen Bethlehem, die Vaterstadt Josefs. Die Nähe zu Jerusalem ist zu gefährlich. Denn dieser königliche Spross muss unbedingt erhalten bleiben.

 

Aber Propheten verweisen doch auf Bethlehem als Geburtsort des Erlösers:

 

Mi 5,1-14: Und du, Bethlehem-Ephrata, du bist zwar klein, um unter den

Hauptorten Judas zu sein; aber aus dir soll mir hervorgehen, der Herrscher

über Israel werden soll, dessen Ursprung von Anfang, von Ewigkeit her gewesen ist.

 

 

In dieser Prophetie ist vom Herrschen die Rede, was auf Jaschua nicht zutrifft. Er war der leidende Gottesknecht. Ihm war wichtig, auf seine Abstammung von König David hinzuweisen. Herrschen werden eines Tages seine Nachkommen. Es ist ein Blick in fernste Zukunft und trifft auf unsere Zeit zu – 2000 Jahre später. Schon längst kann ein Nachkomme Jaschuas in Bethlehem geboren worden sein. Die Zeit für sein öffentliches Wirken kommt aber erst. Wieder wollen das alle verhindern. Nun stellt sich sogar die ganze Welt gegen Israel.

 

Jaschuas Eltern zogen sich ins Hinterland zurück, in das Galiläa der Heiden. Samaria wurde von den Juden gemieden. Dort verbrachte das neugeborene Kind die ersten Lebenstage mit seinen Eltern in einer Laubhütte. In Laubhütten feierte man das letzte von drei Erntefesten im Jahr – also im Herbst, zwischen September/Oktober. Sein genauer Geburtstag war 10 Tage davor, also am hebräischen Neujahrstag – mit einem langen Posaunenton im Tempel angekündigt! Der Prophet Daniel wusste das auf den Tag genau.

 

Traditionell gesellt man zur Hl. Familie noch Ochs und Esel dazu, beide sind Arbeitstiere. Der Ochs zieht den Pflug, der Esel muss schwere Lasten tragen. Sie sind keine Tiere des Krieges wie die Rösser mit ihren Streitwagen. Der Messias dagegen zieht in friedlicher Absicht auf einem Esel in Jerusalem ein. Er ist der leidende Gottesknecht.

 

                Noch eine Symbolik steckt in diesen Tieren:

   Diese Tiere verweisen auf zwei Erlösertypen hin:

 

!  Der Ochs (das Rind, der Stier) stellt den Messias Ben Josef dar,

!  der Esel den Messias Ben David.

 

 

Wir kennen die Josefsgeschichte im Lande Mizraim (Ägypten) mit den 7 fetten und 7 mageren Jahren. Da rettete er das Volk vor dem Verhungern und verhalf dem Pharao zu großem Reichtum.

Josef sorgte also für das Brot des Lebens Josef der Nährvater sozusagen. 1.Mos 41

David war ein mutiger Held, voll des Glaubens an den Ewigen, der ihm zum Kriegsglück verhalf. Er verschaffte seinem Volk das verheißene Land und sorgte so für den Wein der Freude

 

Im Messias vereinen sich damit beide Erlösertypen: der König und der Gottesknecht.

Der Name Josef scheint 4x im davidischen Geschlechtsregister auf. Dieser Name verweist also auch auf eine genetische Verbindung mit dem Stamm Josef.

 

Somit ist der Messias Jaschua mit 3 Blutslinien gestärkt: Juda – Levi – Josef:

Der Stamm Juda hat bereits die Herrschaft in Israel angetreten. Der Stamm Levi übernimmt wieder das Amt des Hohenpriesters und mit dem Stamm Josef, bzw. Ephraim und Manasse werden eines Tages Erben in das Land Israel zurückkehren (Jakob verschaffte seinem Lieblingssohn Josef ein doppeltes Erbe – 1.Mos 48).

Dass die Namen seiner Eltern auf Personen hinweisen, die in Ägypten gelebt haben, lässt nichts Gutes erwarten. Ein Leben wie im eisernen Schmelzofen und unter einem bedrückenden Joch muss Israel noch weitere 2000 Jahre aushalten.

 

Mt 2,2: Schließlich kommen die Magier aus dem Morgenland nach Jerusalem, wo sie den neugeborenen König vermuten. Doch auch in Bethlehem ist er nicht. „Da geht ihnen ein Stern voran“, damit ist gemeint, dass sie gründlich die Schriften durchforsten und fündig werden: Sie müssen nach einem „Spross“ suchen, entfernen sich immer mehr vom mörderischen Königshof und gelangen schließlich in ein Dorf, das seine Bewohner Nazareth nennen! Nazareth bedeutet: königlicher SPROSS

Ein Nasiräer ist ein Geweihter, er lebt abgesondert.  Die Stadt Nazareth hat also seinen Namen dem Messias Jaschua zu verdanken.  

 

 

3.BAND: Sach 6,12. 13: Hinweis auf einen königlichen Spross.

 

„Und du sollst also zu ihm sagen: so spricht der Herr der Heerscharen:

Siehe, es ist ein Mann, dessen Name „Spross“ ist, denn er wird aus seinem

Orte hervorsprossen und den Tempel des Herrn bauen“.

Ja, er wird den Tempel des HERRN bauen und königlichen Schmuck tragen

und wird auf seinem Thron sitzen und herrschen und wird Priester sein auf

seinem Thron, ein Friedensbund wird sein zwischen ihnen beiden bestehen“.

 

In dieser Prophetie sind nahe und ferne Zukunft angesprochen,

Königtum und Priesteramt positiv vereint.

 

 

Jes 11,1.2: Und es wird ein Spross aus dem Stumpfe Isais hervorgehen und ein

Schoß aus seinen Wurzeln hervorbrechen - auf demselben wird ruhen der Geist

des HERRN, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rats und

der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des HERRN.

 

Ez 34, 29: Ich will ihnen auch eine berühmte Pflanzung erwecken,

dass sie nicht mehr durch Hunger im Lande weggerafft werden

und die Schmähung der Heiden nicht mehr tragen müssen.

 

 

Bei so hohem Besuch hüllt Mirjam das Neugeborene in das „Paradetuch“. Josef hatte die Bänder mit den wichtigsten Eckdaten beschriftet, die auf die Messianität ihres Kindes hinweisen. Sie haben ja in ihren Visionen dafür Bestätigung erhalten. Auch den Namen hat er auf das Tuch gemalt.

 

Sicher gab es viel zu erzählen und den Magiern war klar, dass Herodes auf keinen Fall von der Existenz des Königskindes wissen darf. Herodes wartet also vergeblich und lässt daher später alle kleinen Buben in Bethlehem töten.

 

Einen ähnlichen Fall mussten die Hebräer schon einmal erleben.

 

2.Mos 1,6-22: In diesem Kapitel erfährt man, dass sich die Kinder Israel im Lande Mizraim stark vermehrten, sodass der Pharao in Sorge geriet, die Ägypter könnten von ihnen überwältigt werden. Warum aber begegnet der Pharao diesem Problem damit, dass er neugeborene Buben in den Nil werfen lässt? Es mag also noch einen anderen Grund gegeben haben. Den erfährt man gleich in den nächsten Kapiteln:

 

2.Mos 2,1-10; 6,20: Amram, ein gottesfürchtiger Levit, heiratet seine Base Jochebed. Sie trägt einen besonderen Namen. Darin ist der Name des Ewigen schon angedeutet = Ihr Ruhm ist Jah!  Viele Jahre später wird ihr Sohn Moses den vollständigen Namen erfahren: JAHWEH –  2.Mos 3,14

Seine Mutter sah, dass er schön war. Ist das Kind etwa unter einem günstigen Sternzeichen geboren worden? Nein, vielmehr soll dies ein Hinweis darauf sein, dass seine Eltern in den heiligen Schriften gelesen haben. Diese erhellen gleich einem Stern den Willen Gottes. Sie waren also gewarnt und verbargen ihr Kind rechtzeitig.

Was mag sich damals zugetragen haben?

 

Zusammengefasst stell ich mir dieses so vor, bezugnehmend aus den Jüdischen Legenden:

Ein Pharao will ein Bad im heiligen Fluss Nil nehmen. Da steigt das Wasser zu ihm empor, höher und höher, fließt in die Kanäle und bewässert das ganze Land. Das passiert immer wieder. Ganz Ägypten staunt über den unverhofften Segen. Gab es das nicht schon einmal? Der Pharao lässt in den Schriften forschen, warum das so ist. Amram, ein hebräischer Gelehrter am Königshof wird schnell fündig und berichtet: Jakob, der Vater des großen Josef, der einmal vor langer Zeit das Land vor dem Hungertod bewahrte, dieser Mann segnete den Pharao und bescherte damit dem Land Fruchtbarkeit. Als Jakob starb, wurde er in der Gruft seiner Väter Abraham und Isaak im Lande Kanaan bestattet.  Viele hohe Würdenträger Ägyptens begleiteten den Trauerzug dorthin sogar. Die Totenklage war groß, denn hier bestätigte sich ihre Befürchtung und es wurde wieder dürr im Lande Mizraim. Ab jetzt durften die Hebräer Ägypten nicht mehr verlassen. Als dann viele Jahre später Josef im Sterben lag versicherte er seinen Brüdern, dass der Ewige sie heimsuchen wird. Dann sollen sie seinen einbalsamierten Leichnam nach Kanaan mitnehmen – 1.Mos 50, 24 -26

 

„Heimsuchen“ – ein doppeldeutiges Wort. Soll man sich freuen oder fürchten?

Zum einen erweckt der Gott der Hebräer seinem Volk einen Mann, der sie aus der Sklaverei befreien wird. Zum anderen ist das dem Pharao natürlich nicht recht. Das Land braucht die Fronarbeiter und auch der Segen ihres Gottes soll ihm erhalten bleiben. „Aber:  wo ist bloß dieses Erlöserkind?“ Vorsichtshalber muss also der Pharao alle Buben in den Fluss werfen lassen. Der Nil wird dann mit dem darin liegenden Erlöser für immer das Land befruchten. So war wohl die Vorstellung der damaligen Welt. Der Pharao dachte, er könne die Pläne Gottes durchkreuzen. Da hat er sich gründlich verrechnet. Nicht nur, dass er das Kind übersehen hat. Schlimmer noch: Es wächst mitten drin am Königshof unerkannt auf. Eine seiner Töchter hat sich nämlich eines kleinen Buben erbarmt. Es war Moses im Körbchen, das am Nil schwamm

 

2.Mos 1-10: Seine große Schwester sorgte dafür, dass Moses im Körbchen über den Nil sicher zur Pharaonentochter gelangt. Wenn Mirjam so nahen Kontakt zur Prinzessin hatte, dann muss ihr Vater am Hof des Pharaos beschäftigt gewesen sein – als Schriftgelehrter. Dann hatte er auch Zugang zur Bibliothek mit all den gesammelten Werken der damaligen Welt. Bestimmt waren auch viele Schriften Abrahams und seiner Väter darunter. Das kam auch Amrams Kindern zugute. Als sich dann viele Jahre später Moses am Sinai aufhielt, war er unter der Anleitung JAHWEH`s in der Lage, das Gute vom Schlechten zu unterscheiden und in seinen Büchern festzuhalten.

 

    Auch Moses fällt 2x durch seine Gewaltbereitschaft auf:

 

!  2.Mos 2,11.12: Als ein ägyptischer Aufseher einen Hebräer misshandelt,

erschlägt er ihn.    

!  4.Mos 20, 1-13: Entgegen dem Gebot Gottes, nicht mit dem Stab gegen

den Felsen zu schlagen, damit er Wasser gibt, tut er es in Angst und

Zorn gegen sein aufgebrachtes, dürstendes Volk doch.   

 

 

Nach einer Legende (im Buch Der Leiner - „Mirjams stockende Steinquelle“) darf seine Schwester für ihre mutige Tat, weil sie das Körbchen zur Prinzessin brachte, auf der langen Wanderung durch den Sinai für ihr Volk zum Segen werden: Im Zug durch die Wüste ist immer genug Wasser da. Erst mit ihrem Tod nach 40 Jahren versiegt die Quelle. Warum aber hieß sie Mirjam? Das heißt doch die Widerspenstige, Bitterkeit. Sie war eifersüchtig auf ihren Bruder Moses und wurde dafür von Gott bestraft – 4.Mos 12, 1-16

 

Noch eine Mirjam kennt die Bibel – 1.Chr 4,17

Das muss zur Zeit Josefs gewesen sein. Er genoss großes Ansehen in Ägypten. Darum ging es seinen Brüdern im Lande noch gut. Ein Sohn Judas heiratete sogar eine Prinzessin am Pharaonenhof und wurde deshalb Mered genannt = Abtrünniger. Die Prinzessin hieß Bithja = Anhängerin Jah`s. Ihr Name ist der 1. In der Bibel, der schon einen Teil des göttlichen Namens enthält! Deren gemeinsame Tochter hieß Mirjam – eine Widerspenstige am Königshof. Der Glaube der Hebräer muss also doch, wenigstens kurzfristig, auf fruchtbaren Boden gefallen sein.

 

Auch ihren Bruder Aaron möchte ich nicht unerwähnt lassen:

Er war am Auszug aus Ägypten maßgeblich beteiligt. Ihn bedachte der Ewige für das Amt des Hohenpriesters. Ein Ehrenamt für seine Nachkommen auf ewig. „Wir können das auch“ – gilt daher nicht. Was die Rotte Korahs nicht einsehen wollte – 4.Mos 16 und 17

 

Amram und Jochebed müssen ihrem Gott schon ganz besonders treu ergeben gewesen sein, weshalb sie des Menschen höchstes Ziel erreichten:  Sie haben mit Moses einen Erlöser hervorgebracht und mit Aaron eine Hohepriesterdynastie begründet!

Wodurch haben sie sich von ihren nachlässigen Landsleuten unterschieden?

 

!  Sie riefen den Gott ihrer Väter an.

!  Sie befolgten das Gebot des Schächtens.

!  Amram war beschnitten, Jochebed war die Tochter eines Beschnittenen.

 

Genau diese Faktoren waren den Ägyptern so verhasst und begegneten dem Volk Israel mit so viel Verachtung. Bis heute ist das unter den Feinden JAHWEH`s und seinen Auserwählten so geblieben.

 

Mirjam und Josef waren sicher keine "ahnungslosen, kreuzbraven Leutln"

 

- die nicht wissen, wie ihnen geschieht. Das waren „Hardliner“. Sicher bedeutete es einen großen, sozialen Abstieg, als sie Jerusalem mit dem wilden Hinterland eintauschten. Aus der kleinen Siedlung Nazareth (laut Archäologie erst seit dieser Zeit existent) wurde ein Städtchen. Der Bauboom unter den Römern war enorm. Für Josef gab es hier genug zu tun. Er wird ja als „Tekton“ beschrieben, war also am Bau beschäftigt. Einen guten Ruf hatte diese kleine Stadt aber nicht, denn es zog viele Fremdlinge an und vor allem war es als Rebellennest verrufen.

 

Joh 1,46: Da meint Nathanael zweifelnd, ob denn aus Nazareth was Gutes kommen kann?

 

Josef hat seinen Sohn ganz im Sinne Sacharjas erzogen = ein Kampf mit dem Wort Gottes ohne Schwert, denn "mein ist die Rache" spricht Gott der Heerscharen. Schlachten dürfen also die Seinen getrost Ihm überlassen! Er ermöglichte ihm auch den Besuch der Tempelschule. Jaschua kannte alle Prophetenbücher in und auswendig. Schon als 12Jähriger brachte er im Tempel die Anwesenden zum Staunen.

Wissenschaftler jedoch vermuten, dass zur Zeit der Makkabäer dem Sacharja Buch die Kapitel 9-14 hinzugefügt wurden, um die Gläubigen zur Kampfbereitschaft zu motivieren. Dieser Meinung kann ich mich nicht anschließen. Lügenpropheten haben keine Gesichte. Ihre selbstkonstruierten Visionen sind leicht durchschaubar. Dagegen aber haben sie ganz gezielt Prophezeiungen fehlinterpretiert. Tempel und Synagogen sind für Phantasten ein heißes Pflaster. Gottes Wort zu verzerren galt als Gotteslästerung (Blasphemie). Solche Typen packte man am Kragen und schleppte sie vor die Stadt hinaus wo man sie steinigte. Also machte man es mit völlig überzogenen Reinheitsvorschriften den Gläubigen unmöglich, dem Gottesdienst in den heiligen Hallen beiwohnen zu können. Draußen dann auf öffentlichen Plätzen standen die gedungenen Prediger und schwatzten im Sinne ihrer Auftraggeber, korrupter Priester. Mit plumpem Populismus verkündeten sie Wundersames.

z.B.: verfälschen sie Sach 14,5: Sacharja weist darauf hin, dass sich am Tag der Schlacht der Ölberg spalten und der Herr der Heerscharen mit seinen Engeln erscheinen wird. Falsche Propheten fügen dieser Stelle aber noch „Heilige“ hinzu. Ein kleines Wort, das aber großen Schaden anrichtet. Diese Heiligen sollten Krieger sein, die eines heldenhaften Todes gestorben sind. Solche lässt man auferstehen und leiblich wieder vom Himmel herabsteigen um mit Gott die Schlacht zu Ende zu führen. Eine verlockende Vorstellung für Viele. Wenn dann immer noch welche zögerten, dann will man goldene Reiter am Himmel gesehen haben und andere wunderliche Zeichen. Später haben dann die Christen die altertümliche Vorstellung von einer leiblichen Auferstehung übernommen –  Mt 16, 27.28

 

Auch Maleachi (letzter Prophet, ca. 450 v.Chr.) hat die Priester an ihre Berufung erinnern müssen = Sie sind doch Boten Gottes = hebr.: Malach = Engel! Er ermahnt sie zur Wahrheit. Mit ihrer Verantwortungslosigkeit haben sie ein strenges Strafgericht Gottes zu erwarten. Es war einmal Levi, der rechtschaffen lebte und viele zur Umkehr von Missetaten bewegen konnte. Daher der Vorwurf an die Priesterschaft, weil sie die Ehrfurcht völlig verloren hatten. Sie sind vom Wege abgewichen, haben auch selber das Ansehen im Volk verloren.

Der Prophet Maleachi verweist auf den Bund mit Levi: Ein Befehl JAHWEH`s, dass dieser bestehen bleiben muss.

 

Es war nun Jaschuas Hauptaufgabe, diese Lügenpropheten zu entlarven:

 

„Ihr habt gehört…, ich aber sage euch…“

 

In diesem chaotischen Umfeld musste sich Jaschua seine Jünger holen:

Simeon Bar Jonas war ein Vogelfreier = frei zum Abschuss.

Judas Ischariot war ein Sikarier = ein Mann mit dem Dolch.

Jakobus und Johannes nannte man Boanerges = die Donnersöhne (zornmütig).

Petrus hieb einem Soldaten mit dem Schwert ein Ohr ab.

Simon der Zelot – war ein fanatischer Eiferer.

Trotzdem: immer noch besser, als in Depression zu versinken, zu resignieren.

Noch schlimmer sind die zahlreichen Trittbrettfahrer und Opportunisten.

 

Es galt nun, den Jüngerkreis für seine Aufgabe vorzubereiten. Sie sollten ihre Brüder in der Zerstreuung richten, also missionieren. Jaschua ist der König auf Davids Thron, die Apostel sind sozusagen seine Minister. Die Vorbereitung auf dieses schwierige Amt war aber viel zu kurz, kaum drei Jahre. Druck und Erwartungshaltung derer, die in ihm den Gesalbten Gottes erkannt hatten, lastete auf ihm. Da musste er früher handeln, als ihm lieb war. Vielleicht ist Jaschua davon ausgegangen, dass ihm Gott den notwendigen Zeitrahmen ermöglichen wird. Das tat ER aber nicht! In dieser Zwangslage muss Jaschua nun handeln und setzt ein öffentliches Zeichen seiner göttlichen Sendung – er reitet als Friedenskönig auf einem Esel in Jerusalem ein (Eben nicht in goldener Kutsche, gezogen von einem Gespann mit Prachtrössern). Mit diesem öffentlichen Auftritt ist sein Schicksal besiegelt.

 

Jaschua war schon klar, dass er mit dem Tod rechnen muss. Es wurde ihm ja sozusagen in die Wiege gelegt. Sein Vater schrieb doch Jesaja 53 auf das Band. Das ist aber nichts Außergewöhnliches. Viele Könige erleiden Verfolgung und nach kurzer Regentschaft ein gewaltsames Ende. Aber sie werden dann zu ihren Vätern gelegt, d.h.: in königlicher Gruft bestattet.

Seine Hoffnung war so groß, dass ihm wenigstens einige Jahre Zeit bleiben für seine Mission.

 

Voll Spannung erwartet er ein machtvolles Eingreifen Gottes, wie es Sacharja in seinem Kapitel 14,4.5 beschreibt:   Da soll sich der Ölberg spalten und JAHWEH, der Kriegsherr, im Gefolge seiner Engelschar die Gottlosen vernichten. Jaschua geht also nicht auf den Ölberg, sondern – Joh 18,1 beschreibt es genauer, er geht über den Winterbach ins Kidrontal und zieht sich dort nach seiner Gewohnheit in einen Garten zurück, betet und ringt mit Gott. Stattdessen erwartet ihn schlimmstes Grauen. Schrecken, Enttäuschung und Verlassenheit müssen riesengroß gewesen sein, als die Schergen des Hohenpriesters anrücken und er in einer Nacht - und Nebelaktion grausam hingerichtet wird, obwohl Herodes und Pilatus an ihm kein todeswürdiges Verbrechen feststellen können. Jedoch war der Sanhedrin um seinen Machterhalt besorgt und schon längst dem griechischen Geist verfallen. Der Glaube an den 1 Gott war nur noch Tünche. Also musste ein unbequemer Mann beseitigt werden   Lk 23, 15

 

Die Zeit war noch lange nicht reif für die ersehnte, endgültige Erlösung.

 

Erst muss noch etwas passieren:  Einsicht, Reue und Buße des ganzen Volkes. Ein harter Kern allein ist einfach zu wenig. Diese Bedingung hat Jaschua wahrscheinlich zu wenig bedacht. Ein Mann alleine muss nicht für alle die „Kastanien aus dem Feuer holen“. So bequem läuft das nicht – nein, das ganze Volk ist aufgerufen zu Buße und Umkehr.

 

!  Einsicht – Gott rüttelt dich wach wie einen Schlafenden

!  Reue – von Tränen und Klagen begleitet

!  Buße – Das ist der schwierigste Teil, denn es geht um Besserung und

Wiedergutmachung. Der Leidensweg ist mit harten Prüfungen und

Strafsanktionen gepflastert. Reinigung und Heilung schmerzen.

!  Und bei all dem auch noch des Gotteslobes voll sein können.

 

Wer eignet sich als Beispiel besser als König David? Hat er sich auch vieler, oft schwerwiegender Fehler schuldig gemacht, so brachten ihn Propheten und Freunde doch immer wieder zur Einsicht. Es reute ihn von Herzen und er war auch bereit zur Buße. Er akzeptierte ohne Jammern die Strafsanktionen, die ihm Gott verordnete. Seine Psalmen sind voll des Lobes zu seinem Gott. Selbst erdachte Bußakte wie Spenden, Wallfahren, Ehrenämter, sind Ersatzhandlungen und führen nicht zum Ziel! Dann wird dich das Problem immer wieder einholen.

 

 

          Jaschua, der Messias, König der Juden, musste also sterben

          und Josef von Arimathia hat ihn begraben.

 

wer war Josef von Arimathia?

 

Arimathia sucht man vergebens auf der Landkarte. Es ist ja auch kein Ort gemeint, sondern vielmehr ein versteckter Hinweis auf seine Zugehörigkeit zum Leviten Mattatias und Ariel, dem Löwen von Juda.

In allen vier Evangelien wird dieser Josef als gerechter Mann gelobt. Er war ein reicher Ratsherr und ein Mitglied des Sanhedrin. – Das klappt allerdings nicht ohne faule Kompromisse mit den fremden Machthabern. Als Lohn verliehen diese dann Titel wie „Freund des Königs“, überhäuften Opportunisten mit reichen Geschenken, teilten ihnen einträgliche Posten zu, erließen ihnen hohe Steuern und erlaubten, den Königshof zu betreten.  Der Jüngling, den Jaschua am meisten liebhatte, er war ja auch sein Sohn, durfte den königlichen Hof betreten. Wie kommt er bloß zu diesem Privileg?!              siehe: Joh18, 15.16

 

Also auch Josef entspricht nicht dem christlichen Idealbild. Er war ein Pragmatiker, der zwischen zwei Fronten stand und versuchte, das Beste herauszuholen. Lange Zeit führte er ein Doppelleben: in Jerusalem war er der reiche Ratsherr, in Nazareth ein Bauarbeiter. Nun musste er einen schweren Weg antreten und Farbe bekennen. Er wagt sich zu Pilatus vor, um den Leichnam Jaschuas vom Kreuz abnehmen zu dürfen und legt ihn in sein Grab – Mk 15,43

                     

 

              4. BAND: Damit erfüllt sich die Schrift aus Jesaja 53,9

           – das Josef auf dieses Band schrieb:

 

    „Und man gab ihm bei Gottlosen sein Grab und bei einem Reichen seine Gruft, obwohl

     er kein Unrecht getan hatte, und kein Betrug in seinem Munde gewesen war.“

 

Nur engste Angehörige wurden am Hinrichtungsplatz geduldet – und dass ein Königssohn in das Felsengrab seiner Väter gelegt wird, war üblich – somit kann man annehmen:

 

 

Josef von Arimathia war der Vater Jaschuas und Großvater Jochanans!